13. Juni: 14-20 Uhr; 14. Juni: 15-19 Uhr
18. Juli: 15-19 Uhr, 19. Juli 15-18 Uhr
Bobbin Gmünd 2
Unter dem Titel „Mit dem Kopf durch das Bild – mit dem Bild durch den Kopf“ zeigt der 1977 in Wien geborene und in Raabs an der Thaya aufgewachsene Christoph Part Drucke seiner Zeichnungen.
„Das vorletzte Mal, dass ich ernsthaft gemeinsam mit Freunden zu Zeichnen versuchte, war im Alter von 18 Jahren. Dies hatte beinahe eine Strafanzeige zur Folge. Um dieser zu entgehen, übermalten wir das monumentale F?!*, welches die große weiße Wand der Bauernkammer unserer Heimatgemeinde Raabs an der Thaya verbuntete, infolge mit einem Werk eines offiziell anerkannten Graffitikünstlers. Die Ironie kam nicht von uns…“, so Part.
Zurück zum Zeichnen kam Christoph Part vor drei Jahren ganz zufällig, als ihn eine Freundin bat, einer Malerei etwas hinzuzufügen. Er begann, mit einem Stift kleine schwarze Formen und Linien zu zeichnen.
Der nächste Schritt folgte bald: „Ich kaufte das billigste Material, nämlich Packpapier und Permanentmarker und setzte an. Ich arbeite an der Wand – fast ohne Skizze oder Planung – Schritt für Schritt. Das große Format bringt eine gewisse Unübersichtlichkeit mit sich, die raue Wand unter dem Papier lässt den Stift schlittern, doch der Permanentmarker bringt Definität! Manche Linien sitzen, manche laufen schief – prinzipiell ist immer alles schief – es kommt zu einer permanenten Reintegration von Fehlern und Ideen, d. h. zu einem zufallsdurchsetzten Zeichenprozess ohne Ziel, oder mit einem sich langsam und ungefähr heraus zu kristallisierenden Ziel (?). Die Wand dahinter wirkt mittlerweile wie ein Palimpsest.“ ( Manuskriptseite oder -rolle, die beschrieben, durch Schaben oder Waschen gereinigt und danach neu beschrieben wurde. Es ist der Vorgang des Wiederbeschreibens, den man – entgegen der etymologischen Bedeutung – als Palimpsestieren bezeichnet.)
Die Zeichnungen ähneln Bildern der Wahrnehmung, in welchen sich Subkompositionen und Nebenkompositionen in Kompositionen und zufällige Anordnungen je nach Blickwinkel fügen oder nicht fügen. Das Bild wird zur Projektionsfläche für die Idee, welche man darin zu finden oder zu sehen glaubt und es beeinflusst rückwirkend auch den Sehenden. Es entsteht eines sich positiv oder negativ verstärkende Rückkopplungsschleife.